Dank Abnehmspritze im Aufwärtstrend – Die Aktie von Novo Nordisk

Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk ist vermutlich einer der Senkrechtstarter in diesem Jahr. Alleine 2023 legte die Aktie um gut 50 % zu- und das alles hat der Konzern vor allem einem Produkt zu verdanken: Einer Abnehmspritzemit dem Namen Wegovy. Promis aus den USA, darunter Elon Musk, haben die Spritze berühmt gemacht und einen regelrechten Hype darum ausgelöst. Seit 2022 ist das Medikament in der EU zugelassen und mittlerweile dürfen auch Ärzte in Deutschland das Medikament verschreiben. Im Februar 2024 soll Wegovy dann auch auf den japanischen Markt geworfen werden. Das Medikament wird mithilfe eines Pen-Injektors direkt unter die Haut gespritzt.

Novo Nordisk ist mittlerweile das wertvollste europäische Unternehmen, noch vor dem LVMH-Konzern. Der Kurs für die Novo Nordisk Aktie liegt im Moment bei 92,66 Euro. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens liegt bei 432 Milliarden Euro. Alleine im dritten Quartel erwirtschaftete Novo Nordisk einen Überschuss von rund drei Milliarden Euro. 

Novo Nordisk investiert kräftig 

Die Nachfrage ist enorm. Deswegen greift Novo Nordisk tief in die Tasche und investiert kräftig. In Dänemark, dem Ursprungsland des Konzerns, soll eine Produktionsstätte für rund 5,6 Milliarden Euro entstehen. In Frankreich investiert das Unternehmen 2,1 Milliarden Euro in die Produktion. Die Nachfrage nach den Abnehmmedikamenten ist so groß, dass es mittlerweile sogar zu Lieferengpässen kommt.

Wegovy enthält den Stoff Semaglutid, der ein körpereigenes Hormon nachahmt. Dadurch wird die Entleerung des Magens verzögert und fördert die Ausschüttung des Hormons Insulin. Außerdem soll Wegovy helfen, den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Der gleiche Wirkstoff, nur schwächer dosiert, befindet sich in dem Medikament Ozempic, das zur Behandlung von Diabetes Typ 2 eingesetzt wird. 

Mittlerweile soll es auch Studien geben, die bestätigen, dass Wegovy sich positiv auf die Senkung des Herzinfarktrisikos auswirkt. Der Zulassungsantrag für die entsprechenden Indikationen wurde in den USA und der EU bereits gestellt. Die Entscheidung darüber erwartet Novo Nordisk allerdings nicht vor 2024. 
Dadurch steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass Ärzte das Medikament auf Rezept verschreiben dürfen. Wer Wegovygerne nehmen möchte (aus welchen Gründen auch immer) muss derzeit tief in die Tasche greifen. Der Abgabepreis für vier Wochen beläuft sich auf über 300 Euro. Aber: Wird das Medikament abgesetzt , kommt es wieder zu einer Gewichtszunahme. Deswegen sollte eine Therapie immer auch mit einer Ernährungsumstellung einhergehen. 

Geschäft mit Zukunft 

Mittlerweile versucht auch der amerikanische Pharmakonzern Eli Lilly im gleichen Sektor Fuß zu fassen, denn das Geschäft mit den Abnehmspritzen boomt. In Alzey will der Konzern ein neues Werk errichten. Dort soll das Präparat mit dem Namen Zepbound für den deutschen und europäischen Markt hergestellt werden. Dafür investiert Eli Lilly, einer der größten Pharmakonzerne der Welt, 2,7 Milliarden US-Dollar. Allerdings ist das Medikament in der EU noch nicht zugelassen. In den USA erhielt Zepbound die Zulassung Anfang November. 

Deutschland gilt übrigens als einer der wichtigsten Absatzmärkte für die Pharmaindustrie. Der Kurs der Eli Lilly Aktie liegt im Moment bei 540,50 Euro.

Die Abnehmspritzen sind übrigens nicht ganz unumstritten, ebenso wie beide Unternehmen. Novo Nordisk gerät immer wieder in die Kritik wegen fehlender Transparenz. Es gibt außerdem Vorwürfe, dass der Konzern den Hype um Wegovyin den sozialen Medien selbst befeuert hat. Rund 25 Millionen Euro soll Novo Nordisk an Influencer gezahlt haben, damit diese Wegovy bewerben. 

Eli Lilly musste eine Milliardenstrafe zahlen, weil der Konzern Krebsrisiken bei einem Diabetes-Medikament verschwiegen hatte. Eine höchst umstrittene Werbekampagne brockte Eli Lilly eine weitere Milliardenklage ein. Dieses Mal ging es um das Medikament Zyprexa, das zur Behandlung von Schizophrenie eingesetzt wird. 

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