Bank of England treibt Entwicklung des digitalen Pfunds voran

Die Bank of England (BoE) hat kürzlich Details zu den nächsten Schritten ihres Projekts für eine digitale Zentralbankwährung, das digitale Pfund, veröffentlicht. Diese Ankündigung erscheint, während global in vielen weiteren Ländern Entwicklungen im Bereich der Zentralbank-Digitalwährungen (CBDCs) stattfinden. Laut vielen Beobachtern handelt es sich bei CBDCs um Werkzeuge der Kontrolle und Überwachung. Laut dem Atlantic Council arbeiten derzeit 66 Länder an Pilotprojekten oder der Entwicklung von CBDCs, trotz der vielen Bedenken und der geringen Akzeptanz unter der Bevölkerung.

BoE treibt das digitale Pfund voran

Die BoE hat bestätigt, dass sie mit ihrem Projekt in die Designphase übergeht. In dieser Phase wird die Bank die technischen und politischen Voraussetzungen untersuchen, die notwendig sind, um das digitale Pfund an den Start zu bringen. Dieser Prozess könnte bis zu drei Jahre in Anspruch nehmen. Während dieser Zeit plant die BoE auch reale Tests des digitalen Pfunds, um besser zu verstehen, wie die CBDC im Alltag funktionieren würde. Die Ergebnisse der Tests werden entscheidend dafür sein, ob das Projekt in die “Bauphase” übergeht.

Eine endgültige Entscheidung über die Einführung des digitalen Pfunds wurde jedoch noch nicht getroffen. Vor einer möglichen Umsetzung müsste das Projekt vom britischen Parlament genehmigt werden, und es würde eine weitere öffentliche Besprechung stattfinden. Der früheste Zeitpunkt für eine Einführung wäre laut der BoE in der „zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts“. Damit hält man sich somit auch zeitlich noch alles offen in Bezug auf die CBDC.

In einer Fragerunde ging die BoE auf häufige Bedenken ein und versicherte, dass weder sie noch die Regierung Transaktionen überwachen könnten. Zudem betonte die Bank, dass die Privatsphäre der Nutzer durch bestehende Datenschutzgesetze geschützt sei und es keine Möglichkeit gäbe, digitale Pfunde zu programmieren oder zu beschränken, um finanzielle Kontrolle auszuüben.

CBDCs: Mehr Skepsis als Nutzen

Obwohl Befürworter von CBDCs argumentieren, dass sie Vorteile wie finanzielle Inklusion und digitale Modernisierung bieten, bleibt die öffentliche Meinung größtenteils skeptisch. Eine Umfrage des CFA Institute zeigte, dass 58 % der Befragten die Einführung von CBDCs ablehnen oder skeptisch sehen.

Der Wirtschaftsprofessor Kevin Dowd von der Durham University hat CBDC-Projekte in verschiedenen Ländern, darunter China und Nigeria, untersucht. Er kam zu dem Schluss, dass diese Initiativen keine wesentlichen Vorteile gegenüber bestehenden Zahlungsmethoden bieten und als Misserfolge betrachtet werden können, da sie das Leben der Bürger nicht spürbar verbessern.

Besonders in Nigeria zeigt sich die Zurückhaltung deutlich: Trotz einer Bevölkerung von 220 Millionen Menschen gibt es im e-Naira-Netzwerk des Landes nur 80 aktive Händler-Wallets, was auf eine äußerst geringe Akzeptanz hinweist. Dowd bezeichnete die von ihm untersuchten CBDCs als „abgebrochene Experimente“ und kritisierte die Überheblichkeit derjenigen, die diese Projekte vorantreiben.

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