Nucera Aktie legt zweistellig zu – wie geht es nun weiter?
Thyssenkrupp Nucera hat mit einem beeindruckenden zweistelligen Zuwachs für Aufsehen auf dem Markt gesorgt. Nachdem bereits am Montag starke Zahlen präsentiert wurden, setzte sich der Aufwärtstrend am Dienstag fort. Getrieben von positiven Analysteneinschätzungen und der Aussicht auf eine zunehmende Nachfrage nach klimaneutralem Wasserstoff, hat der SDAX-Konzern einen bemerkenswerten Sprung gemacht. Mit einem Anstieg von rund 30 Prozent seit dem Tief der vergangenen Woche stellt sich die Frage, wie es mit Thyssenkrupp Nucera weitergeht.
Analystenbewertungen und Kursziele: Treibende Kraft hinter dem Anstieg
Der jüngste Aufschwung der Aktie von Thyssenkrupp Nucera kann maßgeblich auf die positiven Bewertungen und optimistischen Kursziele führender Analysten zurückgeführt werden. Nach der Veröffentlichung starker Geschäftszahlen für das Jahr 2022/23 haben mehrere Experten ihre Einschätzungen angepasst, was zu einer spürbaren Dynamik am Markt führte.
Die Deutsche Bank beispielsweise hat ihr Kursziel für Thyssenkrupp Nucera leicht von 30,00 auf 29,00 Euro gesenkt, die Einstufung jedoch auf „Buy“ belassen. Trotz einer leichten Anpassung der Erwartungen aufgrund der Aussagen von Nucera zum künftigen bereinigten EBIT und einer nach unten korrigierten Prognose für den Auftragseingang, bleibt das Vertrauen in das Wachstumspotenzial des Unternehmens bestehen. Besonders hervorzuheben ist dabei die Book-to-Bill-Ratio, die weiterhin über 1 liegt und somit ein positives Signal für anhaltendes Wachstum sendet.
Auch andere Finanzinstitute wie Kepler Cheuvreux und das Bankhaus Metzler haben ihre Kursziele angepasst, wobei Kepler den fairen Wert von 33,00 auf 27,00 Euro und Metzler von 28,70 auf 25,10 Euro reduzierte. Trotz dieser Anpassungen bieten diese Ziele immer noch ein beachtliches Aufwärtspotenzial von über 40 bzw. 30 Prozent gegenüber dem aktuellen Kurs.
Derartig optimistische Kursziele unterstreichen die Zuversicht der Analysten in die langfristigen Aussichten von Thyssenkrupp Nucera. Besonders hervorgehoben wird das Potenzial des Unternehmens, von der weltweit steigenden Nachfrage nach klimaneutralem Wasserstoff zu profitieren. Das spiegelt sich auch in der politischen Entwicklung wider, da Deutschland und sechs weitere europäische Staaten zugesagt haben, bis 2035 alle Kraftwerke mit CO2-Ausstoß aus ihren Stromnetzen zu verbannen.
Ausblick auf das Wasserstoffgeschäft: Wachstumspotenzial für Nucera
Das Wasserstoffgeschäft, ein zentraler Pfeiler der Geschäftsstrategie von Thyssenkrupp Nucera, steht vor einem bedeutenden Aufschwung. Mit einem beeindruckenden Wachstum im letzten Geschäftsjahr hat das Unternehmen bereits gezeigt, wie profitabel dieser Sektor sein kann. Der Umsatz kletterte um 70 Prozent auf 652,8 Millionen Euro, ein klares Zeichen für das immense Potenzial in diesem Bereich.
Die steigende Nachfrage nach klimaneutralem Wasserstoff spielt eine entscheidende Rolle für das zukünftige Wachstum von Thyssenkrupp Nucera. Der Trend wird durch politische Entwicklungen in Europa unterstützt, insbesondere durch die Zusage Deutschlands und sechs weiterer europäischer Staaten, bis 2035 alle Kraftwerke, die CO2 ausstoßen, aus ihren Stromnetzen zu entfernen. Das Engagement für eine klimafreundliche Energiepolitik schafft ideale Bedingungen für Unternehmen wie Nucera, die in saubere Energiequellen investieren.
Für das neue Geschäftsjahr 2023/24 hat Thyssenkrupp Nucera weiteres Umsatzwachstum im mittleren zweistelligen Prozentbereich angekündigt. Obwohl die Expansion und das Hochlaufen des Wasserstoffgeschäfts im kommenden Jahr die Ergebnisse belasten werden, zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich hinsichtlich des langfristigen Potenzials dieser Investitionen. Ein operativer Verlust im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich wird als Teil des Wachstumsprozesses gesehen und sollte Investoren nicht beunruhigen.
Charttechnische Betrachtung: Ist der Aufwärtstrend nachhaltig?
Bei der Betrachtung der jüngsten Kursentwicklung der Thyssenkrupp Nucera-Aktie aus charttechnischer Perspektive stellt sich die Frage nach der Nachhaltigkeit des Aufwärtstrends. Der Aktienkurs, der nach dem Börsengang im Sommer einen Höchststand von 25,28 Euro erreicht hatte, verzeichnete danach einen deutlichen Rückgang. Seitdem hat die Aktie einen Boden gefunden und zeigt Anzeichen einer Erholung, insbesondere mit dem jüngsten Kursanstieg.
Der signifikante Anstieg der Aktie in dieser Woche, bei dem sie mehr als 15 Prozent auf zwischenzeitlich 19,18 Euro zulegte, markiert das Ende des jüngsten Abwärtstrends. Der Kursgewinn hat die Aktie zurück auf das Niveau von Anfang Oktober gebracht. Nach einem Verlust von fast 50 Prozent ihres Wertes von ihrem Höchststand kurz nach dem IPO bis Ende Oktober hat die Aktie eine beeindruckende Erholung von 50 Prozent erlebt.
Aus charttechnischer Sicht ist dies ein positives Signal. Die Aktie hat die 100-Tage-Linie erreicht, was auf ein gestärktes Vertrauen der Anleger in die langfristigen Aussichten des Unternehmens hindeutet. Eine weitere Bestätigung des Aufwärtstrends wäre ein Durchbrechen der nächsten Widerstandsmarken umdie 20 Euro, was den Weg für weitere Kursgewinne ebnen könnte.
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