Paukenschlag bei TerraUSD

In einem aufsehenerregenden Schritt hat Terraform Labs, das Unternehmen hinter der vor zwei Jahren spektakulär gescheiterten Kryptowährung TerraUSD, Insolvenz beantragt. Nach Angaben aus offiziellen Gerichtsdokumenten, die diesen Sonntag im US-Bundesstaat Delaware vorgelegt wurden, strebt Terraform Labs ein Gläubigerschutzverfahren nach Kapitel 11 des US-Insolvenzrechts an.

Anmerkung zu Kwon Fall

Anmerkung im Kwon Fall über Terra Labs Insolvenz, Quelle: https://storage.courtlistener.com/

Mit Hauptsitz in Singapur, weist das Unternehmen in den Dokumenten Vermögenswerte und Schulden im Bereich von 100 bis 500 Millionen Dollar aus. Trotz der Insolvenzanmeldung plant das Unternehmen, seinen Betrieb fortzusetzen und gibt an, keine zusätzlichen Finanzmittel zu benötigen.

Der Insolvenzantrag von Terraform Labs ist eng verknüpft mit einer Klage der US-Börsenaufsicht SEC gegen das Unternehmen und dessen Mitbegründer Do Kwon. Dieser Klage zufolge soll es im Rahmen des Zusammenbruchs von TerraUSD zu betrügerischen Handlungen im Wert von 40 Milliarden Dollar gekommen sein.

Über TerraUSD

Terra, eine Blockchain-Plattform, gegründet von Do Kwon und Daniel Shin im Jahr 2018, nutzte fiat-gekoppelte Stablecoins wie TerraUSD (UST), um ein Zahlungssystem zu ermöglichen. Diese Stablecoins, wie UST, waren algorithmisch an Währungen wie den US-Dollar gekoppelt, wobei Luna als primäres Absicherungs- und Governance-Token diente.

Terra verfügte über ein Ökosystem von dezentralen Anwendungen (DApps) wie Anchor und Mirror. Anchor bot Anlegern, die UST einlegten, hohe Zinsen, was Kritik hervorrief, es könnte sich um ein Ponzi-Schema handeln. Im Januar 2022 gründete Kwon die Luna Foundation Guard in Singapur, um Reserven zur Stabilisierung von UST zu halten, hauptsächlich in Bitcoin.

Terraform Labs, das Mutterunternehmen, erhielt bedeutende Investitionen und schloss u.a. eine Partnerschaft mit dem Washington Nationals Baseballteam. Kontroversen entstanden um die Aktienverteilung zwischen den Gründern Kwon und Shin, wobei Shin schließlich seine Anteile an Terraform Labs abgab, aber weiterhin eine Beteiligung an Chai Corporation, einem mit Terra verbundenen Zahlungsdienstleister, hielt.

In einem beispiellosen Ereignis in der Welt der Kryptowährungen stürzte der Stablecoin TerraUSD (UST), einst eine der zehn wertvollsten Kryptowährungen, im Mai 2022 dramatisch ab. Das System scheiterte spektakulär, als UST seine Bindung an den US-Dollar verlor und auf einen Tiefstand von 0,26 Dollar fiel. Gleichzeitig stürzte der Wert von Luna um mehr als 97 Prozent ab. 

USTC Chart

Chart von Terra Classic USD, Quelle: www.coinmarketcap.com

Der Zusammenbruch, ausgelöst durch einen massiven Tausch von UST gegen USDC und durch wachsendes Misstrauen der Nutzer, erschütterte den gesamten Kryptomarkt und führte zu erheblichen finanziellen Verlusten für die Anleger. Diese Ereignisse lösten weltweit Diskussionen über die Notwendigkeit stärkerer Regulierung von Kryptowährungen und insbesondere von Stablecoins aus, die als potenzielle Bedrohung für die Finanzstabilität gesehen werden.

Trotz prominenter Befürworter, darunter Michael Novogratz, CEO von Galaxy Investment Partners, konnte das Terra-Ökosystem den starken Abwärtsdruck auf den Kryptomärkten nicht standhalten.

Der Zusammenbruch des Terra-Blockchain-Ökosystems leitete eine Reihe weiterer Insolvenzen in der Kryptobranche ein, darunter Unternehmen wie BlockFi und Celsius, die sich aktuell noch in Insolvenzverfahren befinden.

Verfahren von Kwon im März

Das Verfahren der US-Börsenaufsicht SEC gegen Terraform Labs und ihren früheren Chef Do Kwon, beschuldigt des “Multi-Milliarden-Dollar-Betrugs mit Kryptowährungen”, sollte ursprünglich am 29. Januar beginnen, wurde jedoch auf den 25. März verschoben.

Diese Entscheidung traf US-Bundesrichter Jed Rakoff am 16. Januar, nachdem Kwons Anwälte beantragt hatten, Kwon solle dem Prozess persönlich beiwohnen. Obwohl keine absolute Garantie besteht, dass Kwon rechtzeitig aus Montenegro an die USA ausgeliefert wird, kam der Richter dem Antrag nach. Der Prozess bezieht sich auf die Krypto-Token TerraUSD (UST) und Terra LUNA. Zuvor hatte Richter Rakoff im Dezember in einer Schnellentscheidung teilweise zugunsten der SEC und teilweise zugunsten von Kwon und Terraform entschieden, betreffend den Handel mit nicht registrierten Wertpapieren und dem Verkauf von Swaps.

Aussichten auf Weiterführung

Trotz der Insolvenz steht Terraform Labs vor einem potenziellen Weiterbestand, unterstützt durch die positive Entwicklung im Kryptomarkt. Einerseits zeigt sich, dass Terraform an entsprechendes Kapital für eine Schuldenregulierung kommen sollte, andererseits könnte der Aufschwung am Kryptomarkt die Firma unterstützen.

Besonders die Einführung von Bitcoin Spot ETFs und das erwartete Bitcoin Halving könnten den für 2024 erwarteten Aufschwung im Kryptosektor fördern. In diesem Kontext könnte auch Terraform Labs von ähnlichen Trends profitieren, wie sie bei neuen Initiativen, wie z.B. Bitcoin Minetrix zu beobachten sind. Bitcoin Minetrix bietet die Möglichkeit, ohne die Anschaffung von teurer Mining Hardware und den damit verbundenen Stromkosten und Lärm Bitcoin zu schürfen. Über den Stake to Mine Contract wird der native Token $BTCMTX für eine einstellbare Zeit für den Handel gesperrt, dafür erhält der Anleger Mining Credits die er gegen Miningleistung tauschen kann. Dieser Cloudminig Dienst hat mit diesem Konzept schon fast 10 Millionen US-Dollar im Presale eingesammelt und möchte das Bitcoin Mining für die breite Masse zugänglich machen.

Informationen zum Cloudmining mit Bitcoin Minetrix

Trotz des Abstands von seinem ursprünglichen Ziel, eines USD stabilen Coins, hat Terra Classic bereits im Herbst von der Marktstimmung profitiert und eine Wertsteigerung um das 5 fache erfahren. Durch die Schuldenregulierung im Rahmen des Insolvenzverfahrens und die dynamische Entwicklung im Kryptomarkt besteht eine Möglichkeit das Terraform Labs seine Aktivitäten erfolgreich fortsetzen und sich in diesem sich verändernden Umfeld behaupten könnte.

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