Siemens Energy-Aktie bricht nach oben aus trotz negativer Nachrichten – Lohnt sich dennoch ein Einstieg?

Was war das für ein verrückter Börsentag? Während die Aktie von Siemens-Energy auf der einen Seite rasant in die Höhe gestiegen ist, gab es in den letzten Wochen sehr wenig Positives zu berichten. Doch könnte jetzt der Wendepunkt gekommen sein und lohnt sich womöglich sogar ein Kauf der Aktie zum derzeitigen Zeitpunkt? Wir haben die Situation genauestens untersucht und die Antworten auf die alles entscheidende Frage!

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Siemens Energy – Was steckt hinter dem Wertpapier?

Hinter Siemens Energy (ISIN: DE000ENER6Y0) verbirgt sich ein deutscher Energiekonzern, der weltweit tätig ist. Wie die Firmenbezeichnung schon vermuten lässt, handelt es sich um einen ehemaligen Teilbereich von Siemens, der im Jahre 2020 vom Konzern losgelöst wurde. Seitdem deckt das Unternehmen fast die komplette Wertschöpfungskette mit seinen Produkten ab, beginnend von der Herstellung von Gas- und Dampfturbinen, über Generatoren, Transformatoren und Kompressoren sowie weiterer Kraftwerkstechnologie. 

Ein zentraler und wichtiger Kernbereich ist darüber hinaus der Sektor rund um erneuerbare Energien. Dabei werden unter anderem innovative Technologien rund um Wasserstoff und Windenergie entwickelt und gefertigt. Dieses Segment ist es auch, in dem Siemens Energy zu den marktführenden Unternehmen weltweit gehört. Blick man an der Stelle auf die aktuelle Beteiligungsstruktur, dann sind 40 Prozent institutionellen Investoren zuzuordnen sowie 24 Prozent privaten Investoren. Gleichzeitig gehört die Siemens Energy Aktie mit einer Marktkapitalisierung von 8,8 Milliarden Euro dem deutschen Leitindex an.

Die Siemens Energy – Aktie deutlich im Plus

Seit Beginn des Jahres steht ein Minus von 34,5 Prozent zu Buche, womit das Wertpapier auf Jahressicht zu den schlechtesten Performern an den internationalen Börsen gehört. Doch am gestrigen Tage legte die Aktie kräftig zu, um genauer zu sein um 9,4 Prozent. Damit gehört sie zu den Überperformern des Tages im DAX und gleichte gleichzeitig die Verluste der letzten vier Wochen vollständig aus. Was auf den ersten Blick optimistisch erscheint und zum Einstieg in die Aktie verleitet, birgt auf den zweiten Blick erhebliche Risiken. 

Die Gründe für den massiven Kursanstieg sind vor allem im großen Optimismus der Börsenakteure zu finden. Geht es nach ihnen, wird Siemens Energy im kommenden Jahr massiv durch mögliche Zinssenkungen der EZB profitieren. Das Unternehmen hat selbst einen sehr hohen Kapitalbedarf und gleichzeitig negative bzw. nur geringe Renditen. Die Umsatzrendite lag im zuletzt abgeschlossenen Geschäftsjahr, welches im September kommenden Jahres seinen Abschluss fand, bei einem Minus von -8,9 Prozent. Im Jahr davor belief sich die Umsatzrendite zwar im positiven Bereich, allerdings bei gerade einmal 1,3 Prozent. Eine Senkung der Leitzinsen durch die EZB kann tatsächlich den Kostenblock deutlich entlasten. Allerdings stehen, bis es tatsächlich zu Zinssenkungen durch die EZB kommt, in den kommenden Monaten erst einmal die Zahlungen von hohen Gebühren für die milliardenschweren Garantien des Bundes an. 

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500 Millionen Euro für den Bund – Droht ein Liquiditätsengpass?

Damit das Wachstum des Unternehmens in der Zukunft gesichert werden konnte, unterstützte der Bund Siemens Energy mit Garantien in Milliardenhöhe. Doch genau diese Bürgschaften scheinen aktuell zum Verhängnis zu werden. Lagen die Gebühren in der Vergangenheit bei 40 Basispunkten, werden diese in der Zukunft aller Voraussicht nach auf 120 Basispunkte ansteigen. In einem Zeitraum von drei Jahren bedeutet das für das Unternehmen eine Kostenbelastung in Höhe von rund 500 Millionen Euro. 

Die Führungsetage von Siemens Energy äußerte sich nur teilweise und wenig verbindlich zu der Situation. In einem der letzten Statements hieß es: „Die Rückgarantien der Regierung sind für uns nicht als Dauerlösung gedacht, sondern eher als temporäre Natur”. Der CEO namens Christian Bruch fügte zudem zuletzt an, dass er selbst einen Zeitraum von “unter zwei Jahren” als realistisch erachtet. Eines ist jedoch Fakt, die Liquidität bzw. der Free Cashflow wird deutlich beeinträchtigt. Im letzten Geschäftsjahr lag der Free Cashflow bei 394 Millionen Euro. 

Lohnt sich ein Einstieg in das Wertpapier von Siemens Energy?

Die große Frage ist an der Stelle, ob sich ein Einstieg in die Aktie von Siemens Energy in der aktuellen Situation lohnt, oder ob man lieber die Finger von einem Investment lassen sollte. Auf der einen Seite gilt es zu berücksichtigen, dass der Titel nach dem Preisverfall über das Jahr hinweg sehr günstig eingekauft werden kann, trotz des deutlichen Kursanstiegs am gestrigen Donnerstag. Zum Allzeithoch von Anfang 2021 ist die Aktie beispielsweise noch rund 200 Prozent entfernt. Ein Buchwert von 10,90 Euro je Aktie und ein Kurs von 11,24 Euro verdeutlichen die günstige Bewertung. 

Auf der anderen Seite trüben die anstehenden Zahlungen an den Bund massiv das Bild, vor allem auch dadurch, dass noch nicht feststeht, für wie lange die Garantien benötigt werden. Mögliche Entlastungen bei der Refinanzierung durch geringere Zinskosten würden hierbei kompensierend wirken. An der Stelle lohnt sich auch ein Blick auf die Einschätzungen der großen Börsenanalysten. Diese vermitteln ein gemischtes Stimmungsbild. Während 8 Analysten zu einem Kauf raten, sieht mit 10 Analysten der überwiegende Teil ein weiteres Halten bzw. sogar zum Teil ein Reduzieren der Energy-Aktie. Die Kursziele reichen in diesem Zusammenhang von 35 Prozent im Durchschnitt bis zu 122 Prozent in der Spitze, für die kommenden zwölf Monate. 

Für denjenigen, der bereit ist, einen risikoreichen Titel mit großem Wachstumspotenzial in sein Portfolio aufzunehmen, könnte die Siemens Energy-Aktie eine gute Bereicherung sein. Wird allerdings eine konservativere Anlagestrategie angestrebt, sollte von einem Investment abgesehen werden. Damit schnell eine andere passende Aktie für das eigene Portfolio gefunden werden kann, empfiehlt es sich, auf die Analyse-Plattform von Altindex zurückzugreifen. Der große Vorteil dabei ist, dass die KI-gestützte Plattform alternative Daten wie Website-Traffic und die Performance der Social-Media -Accounts offenlegt. Auf dieser Weise lassen sich bereits frühzeitig Markttrends erkennen, bevor sie von klassischen Analysten entdeckt werden. 

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